The Frog Chronicles

Hochbegabung und Hochreaktivität in der Familie
Foto von Benjamin Manley auf Unsplash

Worum geht es in den "Frog Chronicles"?

Im Fokus meiner Geschichtensammlung stehen meine beiden Frösche:

meine Tochter und mein Sohn.

 

Ich habe lange überlegt, ob das, was mich beschäftigt, auch irgendjemand anderes interessieren könnte. Es gibt unzählige Mami-Blogs und Erziehungsratgeber. Ich möchte hier keins von beiden bedienen und vermutlich fallen meine Geschichten letztlich doch irgendwie darunter.

  

Wichtig sei noch zu sagen, dass ich kein Erziehungsexperte bin. Ich bin einfach eine Mama. Ich möchte niemanden belehren oder Vorwürfe machen. Meine Geschichten spiegeln meine individuellen Erlebnisse und Gedanken wider. Ich möchte dich einfach einladen für einen Moment meine Perspektive einzunehmen und die Welt durch meine Brille zu sehen. 

 

Meine Kinder sind hochbegabt und hochreaktiv/gefühlsstark!
Foto von Amy Humphries auf Unsplash

Frogs can fly!

Meine Kinder sind hochbegabt & hochreaktiv.

Das besondere an meinen Fröschen ist, dass sie mit ganz besonderen Superkräften ausgestattet sind: sie sind hochbegabt und hochreaktiv.

 

Upps! Es ist raus! Habe ich das jetzt wirklich so offen und direkt gesagt ohne rot zu werden? So etwas sagt man doch nicht und vor allem stellt man das doch nicht ins Zentrum der Diskussion!

 

Doch, warum eigentlich nicht? Ich habe lange gezögert und darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen: Ich möchte darüber öffentlich sprechen, denn ich glaube, dass es wichtig ist. 

 

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Eltern hochbegabter Kinder Angst davor haben offen über ihre Kinder zu reden, weil sie Angst vor der Reaktion ihrer Familie, Freunde, Arbeitskollegen, Nachbarn, Erziehern, Lehrern und anderen Eltern haben. Auch ich bin manchmal unsicher, ob und wie ich mit meinem direkten Umfeld über dieses Thema reden kann oder sollte.

 

Denn es ist so, dass das Wort Hochbegabung vor allem in der deutschen Gesellschaft häufig sehr negativ belegt ist. Hat man in Deutschland ein behindertes Kind oder ein förderbedürftiges Kind, erfahren die Eltern häufig viel Unterstützung durch ihr Umfeld. Viele erkundigen sich wie es dem Kind geht, wie es sich macht und zeigen sich interessiert und offen und bestärken die Eltern bei ihrem Tun. Hat man allerdings ein hochbegabtes Kind, fragt das kein Mensch. Viele sind davon überzeugt, dass Eltern, die sagen ihr Kind sei kognitiv begabt, sich nur wichtig machen wollen und spinnen. Selten stößt man auf offenes Interesse und Zugewandheit. 

Man hat tatsächlich manchmal den Eindruck, dass sich die anderen Eltern die Hände reiben und gehässig lächeln, wenn dann das offiziell getestete hochbegabte Kind dann im Lernalltag Probleme hat oder nur eine 2 oder schlechter mit nach Hause bringt, häufig begleitet mit den Worten „ach so hochbegabt kann dein Kind ja gar nicht sein.“

Wiederum andere nehmen Eltern hochbegabter Kinder nicht für voll: "Ja, ist klar! Heutzutage sind ja alle Kinder etwas ganz Besonderes und hochbegabt. Eine Modeerscheinung, so wie alle Kinder jetzt auch autistisch sind."

 

      

Dabei hat Hochbegabung viele Gesichter und hat überhaupt nichts mit schulischem Erfolg zu tun. Insbesondere das Phänomen des Underachievements stellt Kinder und ihre Eltern vor große Herausforderungen.

 

Etwa 2 -3% der Kinder sind hochbegabt

 

Ich möchte über den Alltag hochbegabter und hochreaktiver Kinder und ihrer Eltern sprechen und diesen Kindern eine Plattform geben. Was bewegt die Kinder? Womit kämpfen die Eltern? Hochbegabung - Fluch oder Segen?

 

Es ist mein großer Traum, dass die Gesellschaft mehr Akzeptanz entwickelt und sich dem Thema ein Stück weit mehr annimmt. Das ist ein großes Ziel, ich weiß. Ich maße mir keinesfalls an das alleine mit einem kleinen Blog erreichen zu können. Aber vielleicht finden sich hier Eltern in meinen Geschichten wieder und fühlen sich nicht mehr ganz so allein, unabhängig davon, ob ihr eigenes Kind besonders begabt ist, oder nicht. Und wenn wir uns nun vor Augen führen, dass Hochbegabung bedeutet einen IQ von über 130 zu besitzen und das bei etwa 3% der Bevölkerung der Fall ist, findet man an einer Kita mit 80-100 Kindern unter ihnen 2-3 hochbegabte Kinder.

 

Hochbegabung und Hochreaktivität sind der Neurodivergenz zuzuordnen. D.h. in diesem Konzept geht man davon aus, dass Abweichungen in der neurobiologischen Entwicklung als natürliche menschliche Unterschiede angesehen und respektiert werden. Ganz platt gesprochen: So wie wir unterschiedliche Augenfarben haben, so ist es auch normal, dass wir uns in unserer Neurobiologie unterscheiden. Demnach sind die Felder Hochbegabung und Hochreaktivität unglaublich weit gefächert. Nochmal: Ich bin kein Psychologe, kein Experte, kein Pädagoge oder Mediziner. Ich bin Mama. Ich schildere unsere Erlebnisse und Erfahrungen daher aus meinem beschränkten Blickwinkel. Und dieser bezieht sich auf meine beiden Frösche und besitzt keinesfalls Allgemeingültigkeit.

 

Was beabsichtige ich also hiermit?

Vielleicht etwas ganz Egoistisches: ich möchte mir Geschichten von der Seele schreiben, die mich besonders stark beschäftigen und bewegen. Das sind lustige und besonders schöne Momente, aber auch Augenblicke voller Frust. Ich sehe diesen Blog, meine Frog Chronicles, als Tool der Selbstfürsorge für mich selbst an und als Erinnerungsstück für meine beiden Super-Frösche!

Ich lade dich dazu ein daran Teil zu haben.

 

Deine Eva

 

 


Hochbegabte und hochreaktive Kinder sind intensiv und herausfordernd